Geschichte&Geschichten: Sterne in der Gastronomie

 


Im Jahr 1900 erschien der erste Guide Michelin, herausgegeben von der gleichnamigen Reifenfirma, damals hauptsächlich Fahrradreifen. 1926 werden die ersten Sterne vergeben, ebenso werden empfehlenswerte Restaurants mit "Ist einen Umweg wert" und "Ist eine Reise wert" ausgezeichnet. Ab 1931 werden 1, 2 oder 3 Sterne vergeben, so wie heute noch. Am Anfang wurden die Restaurants nach Leser-Empfehlungen klassifiziert, später kamen professionelle Tester dazu. Die Klassifikation wurde um andere Kriterien erweitert, z.B. der Bib Gourmand für preiswerte Gerichte. Auch wenn es heute mehr Restaurant/Hotel Führer gibt, z.B. Gault und Millau oder Aral, so ist der Michelin doch der Gold-Standard, in Frankreich wird jeden Winter die neue Ausgabe mit Spannung erwartet. Der Entzug eines Sterns ist eine Katastrophe für das Restaraunt bzw den Koch, der Gewinn eines Sterns ist die Krönung des Koch-Lebens.

In den letzten Jahren wird der Michelin durch Firmen wie Tripadvisor bedrängt. Jeder kann hier seine Meinung zu jedem Restaurant und Hotel sagen. Dieses Konzept, das auch von Amazon u.a. verfolgt wird, hat zwei Nachteile:

Um die Qualität beurteilen zu können ist eine gewisse Kompetenz notwendig. Wer von Hamburgern und Tiefkühl-Pizza lebt, kann wahrscheinlich gutes Essen gar nicht erkennen.

Gute Bewertungen werden gekauft: für wenig Geld kann man z.B. in Indien hunderte von 5-Sterne Bewertungen kaufen.

Kleine persönliche Anmerkung: ich selbst empfehle auch ein Restaurant, das mir gefällt, auf Tripadvisor. Meistens sind die Zahlen der Likes der anderen Nutzer sehr klein, nur einmal habe ich viele Likes bekommen. Ich habe eine Veranstaltung in einem  Casino besucht mit Konzert und 3-Gang Menu und war sehr zufrieden, diese Kritik wurde mehr als 20 mal geliked. Die anderen Kritiken waren fast alle negativ: Besucher, die beim Spielen in Casino verloren haben, haben ihrem Ärger Luft gemacht.


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