Kleine Geschichte des Antisemitismus am Straßburger Münster

 Am Straßburger Münster findet man ein Beispiel für den zunehmenden Antisemitismus im Mittelalter. Die Synagoge, als Symbol des jüdischen Glaubens, ist zweimal dargestellt: am Südportal, am Endes des 12. Jahrhunderts und am Hauptportal ca. 70 Jahre später, Mitte des 13. Jahrhunderts. Die frühe Statue hat die Augen mit einer Binde verbunden, als Zeichen für die Unfähigkeit der Juden, die Göttlichkeit Jesus Christus zu erkennen. Am Hauptportal ist die Binde durch eine Schlange setzt, das Symbol für das Böse, s. Adam und Eva. Die Synagoge steht rechts vom gekreuzigten Christus, links sieht man den Juden Simon von Zyrene mit Judenhut, ein Zeichen der Diskriminierung.

Die Darstellung der Synagoge mit verbundenen Augen geht auf den Heiligen Augustinus zurück, ca. 4. Jh., der dieses Bild schuf, aber gleichzeitig zur Toleranz gegenüber den Juden aufrief. Er betrachtete die Juden als "Fossilien", die den Fortschritt des Christentums zeigten, man solle sie in ihrem Unglauben belassen. 




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