Geschichte&Geschichten: Der Strassenkreuzer
In den 1950er Jahren erschien eine neue Spezies auf den amerikanischen Strassen: der Strassenkreuzer. Riesige PKW mit seltsamen Design Elementen wie Raketenspitzen und Haifischflossen. Die Länge von bis zu 6 Metern kam hauptsächlich der Kühlerhaube und dem Kofferraum zugute, die V8-Motoren mit bis zu 7 Liter und 300 PS bewegten über 2500 kg Masse recht flott, ein Verbrauch von 20 l/100 km (ohne Klima) galt als sparsam, Benzin war billig: 50 Cents/Gallone. Der technische Fortschritt bestand aus Automatik-Getriebe mit Drehmomentwandler, Servo-Lenkung, elektrischen Fensterhebern und Klimaanlage, unter dem Blech fand man weiterhin Starrachsen und Trommelbremsen. Wichtig war die sofaartige Rückbank: ein Grossteil der amerikanischen Jugend machte hier seine ersten sexuellen Erfahren. Jährlich wurde eine neue, andere Karosserie auf dasselbe Fahrgestell gestülpt, amerikanische Kinder konnten die Baujahre der grossen Marken auf Anhieb angeben. Die Wagen waren nicht billig, wurden aber fast nie gekauft sondern auf Kredit "finanziert". Die simple Mechanik konnte auch in Bastler-Werkstätten repariert werden.
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