Ortsnamen im Nord-Elsass

In der Nähe von Wissembourg gibt es den Col (Pass) du Pfaffenschlick. Der Wald zur Rheineben hin heisst Outre Foret (Anderwald), als Abgrenzung zum grossen Haguenauer Wald und dem Bienwald an der deutsche Grenze. Auf der einen Seite des Pass liegt der Ort Pfaffenbronn, einen Brunnen gibt es hier heute noch aber keine Pfaffen mehr. Im Mittelalter soll es hier einen Aussenstelle des Klosters Wissembourg gegeben haben, in die ungehorsame Mönche verbannt wurden. In dem kalten und unfruchtbaren Ort mussten sie wahrscheinlich die Wälder roden, eine der gefürchtesten Arbeiten des Mittelalters. Auf der anderen Seite des Pass liegt Drachenbronn, auch hier findet man Brunnen aber keine Drachen mehr. Der Name kommt von den natürlichen Erdölquellen, die man früher für Drachenblut hielt. Es wurde genutzt, um Holz zu impränieren, Karren zu schmieren und Hautkrankheiten zu behandeln. Letzteres verdankte man den Wildschweinen, die sich darin wälzen gegen die Insekten in ihrem Fell, auch heute noch. Der Hauptort der Erdölförderung heisst passend Pechelbronn, Pech: zähflüssisges Erdöl. Ein wenig weiter liegt Soultz, ein Hinweis auf frühere Salzgewinnung aus kleinen Bächen.

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