Geschichte & Geschichten: Historische Geschichtsliteratur

Oft nicht mehr ganz auf dem Stand der Wissenschaft, aber manchmal ganz amüsant, z.B. Eduard von Wietersheim: Geschichte der Völkerwanderung, 2. Auflage 1880.
Über Julius Cäsar: Wer Cäsars Schriften, Lebensgeschichte und grosse Persönlichkeit lebendig vor Augen hat, bewundert mit Recht den Geist, hält aber nicht am Worte der Darstellung fest. Wie kann man von dem Staats- und Kriegsmanne, welcher, der Welt Geschicke an seinem Busen wälzend, daneben in einzelnen kurzen Stunden der Musse seine Begebnisse und Wahrnehmungen niederschreibt,  systematische Vollständigkeit und eine Feile des Ausdrucks auch nur erwarten, welche des Bildes Detailwahrheit selbst nach Jahrtausenden noch über jeden Zweifel erheben könnten?
Über antike Geschichtsschreiber: Höchst mangelhaft ist jedenfalls Xipihilins Auszug: umständlich in Nebendingen, unvollständig in den Hauptsachen, strenge chronologische Ordnung, besonders aber psychologische Entwicklung nicht einmal anstrebend.
Über Jordanis: Als Beweis für Jordanis Unwissenheit in allem, was er nicht abschrieb, sei hier noch angeführt, dass er am Schluss des 19. Kapitels nach des Gallus Tod sogleich Gallienus den Thron besteigen lässt, also Valerians so merkwürdige sechsjährige Regierungszeit völlig ignoriert.



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