Ach Europa! Das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen
Brexit, Nationalismus, Finanzkrise: die Nachrichten von der EU (Europäische Union) stimmen nicht optimisitisch. Manchmal ist es ganz gut, Trost in der Vergangenheit zu suchen, z.B. das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen.
Das Reich bestand von ca. 1000 bis 1806, es entstand aus dem ostfränkischen Reich. Es umfasste ein Vielzahl von Fürstentümern, Städten und kirchlichen Territorien, es war kein Staat im modernen Sinn und erst recht kein Nationalstaat. Es war ein Wahlkaisertum, der Kaiser hatte aber wenig Macht über die Fürsten und war auf ihr Wohlwollen angewiesen, die Fürsten waren selbständig aber nicht souverän, ein ewiger Quell von Konflikten. Dazu kam der andauernde Streit mit der (katholischen) KIrche über den Vorrang: Papst oder Kaiser. Zusammengehalten wurde es vom Kaiser als Oberhaupt, Reichsgesetzen, dem Reichsgericht und dem Reichstag, die alle nur sehr beschränkte Macht hatten.
Das Reich hatte keine Hauptstadt. Die Aufgaben waren verteilt: de Kaiser wurde in Frankfurt gewählt und in Aachen zum König und in Rom zum Kaiser gekrönt, das Reichsgericht tagte in Frankfurt, später in Wetzlar. Der Reichtag kam zuerst in wechselnden Städten zusammen, schliesslich als immerwährender Reichtag in Regensburg. Dort wurde übrigens die "lange Bank" erfunden: anhängige Verfahren, die dort landeten, wurden erst vom jüngsten Gericht behandelt.
Der Zusatz "Deutscher Nationen" wurde erst im späten 15.Jh gebräuchlich, das Reich umfasste wesentlich mehr "Völker": Oberitalien, hauptsächlich die Lombardei, Ober- und Unterburgund, d.h. das Gebiet von Besancon über Lyon bis nach Arles. Auch die "deutschen" Länder Niederlande und Schweiz waren Teil des Reichs, allerdings schon früh nur noch lose eingebunden.
Trotzdem überlebte das Reich 800 Jahre und seine "Bürger" lebten nicht schlechter als z.B. in Frankreich oder England.
Bild: Von © Sémhur / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Das Reich bestand von ca. 1000 bis 1806, es entstand aus dem ostfränkischen Reich. Es umfasste ein Vielzahl von Fürstentümern, Städten und kirchlichen Territorien, es war kein Staat im modernen Sinn und erst recht kein Nationalstaat. Es war ein Wahlkaisertum, der Kaiser hatte aber wenig Macht über die Fürsten und war auf ihr Wohlwollen angewiesen, die Fürsten waren selbständig aber nicht souverän, ein ewiger Quell von Konflikten. Dazu kam der andauernde Streit mit der (katholischen) KIrche über den Vorrang: Papst oder Kaiser. Zusammengehalten wurde es vom Kaiser als Oberhaupt, Reichsgesetzen, dem Reichsgericht und dem Reichstag, die alle nur sehr beschränkte Macht hatten.
Das Reich hatte keine Hauptstadt. Die Aufgaben waren verteilt: de Kaiser wurde in Frankfurt gewählt und in Aachen zum König und in Rom zum Kaiser gekrönt, das Reichsgericht tagte in Frankfurt, später in Wetzlar. Der Reichtag kam zuerst in wechselnden Städten zusammen, schliesslich als immerwährender Reichtag in Regensburg. Dort wurde übrigens die "lange Bank" erfunden: anhängige Verfahren, die dort landeten, wurden erst vom jüngsten Gericht behandelt.
Der Zusatz "Deutscher Nationen" wurde erst im späten 15.Jh gebräuchlich, das Reich umfasste wesentlich mehr "Völker": Oberitalien, hauptsächlich die Lombardei, Ober- und Unterburgund, d.h. das Gebiet von Besancon über Lyon bis nach Arles. Auch die "deutschen" Länder Niederlande und Schweiz waren Teil des Reichs, allerdings schon früh nur noch lose eingebunden.
Trotzdem überlebte das Reich 800 Jahre und seine "Bürger" lebten nicht schlechter als z.B. in Frankreich oder England.
Bild: Von © Sémhur / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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