Peter Pielmeiers Foto Blog

 Dieses ehemalige Lungensanatorium ist das Vorbild zu Thomas Manns gleichnamigen Roman. Heute in Wohnungen und Büros und ein Restaurant umgewandelt. Die Wohnungen in der obersten Etage sind kathedralenhoch mit sichtbarem Dachstuhl, und die Aussicht auf Frankfurt ist atemberaubend. 

Von Winston Churchill stammt der schöne Spruch: Traue keiner Statistik, die  du nicht selbst gefälscht hast. Leider lädt Statistik dazu ein, die Ergebnisse zu manipulieren: Oft werden aus einer viel zu kleinen Menge von Daten Schlussfolgerungen gezogen, die statistisch wenig relevant sind. Vor der Auswertung werden die Daten selektiert: "Ausreisser" und "Messfehler" werden eliminiert. Es werden solange statistische Verfahren ausprobiert, bis das Ergebnis stimmt. Statistiche Verfahren gelten nur, wenn bestimmte Randbedingen erfüllt sind, insbesondere wenn die Daten einer bestimmten Verteilung unterliegen, diese Untersuchung lässt man gerne weg. Statistik kann nichts "beweisen", sie liefert Hinweise, ein Beispiel: Ca 45% der Gefangen in den USA sind schwarz, der Anteil der Schwarzen an der Gesamtbevölkerung beträgt ca. 15%. Dies ist natürlich ein eklatanter Beweis für den Rassismus der amerikanischen Justiz. Ca 95% der Gefangenen in Deutschland sind Männer,

 Einfach ausgedrückt, sagt Gödels Satz, dass in einem mathematischen System, welches z.B. so komplex wie die Zahlen ist, Sätze existieren, von denen man nicht beweisen kann, ob sie wahr oder falsch sind. Wikipedia: "Jedes hinreichend mächtige, rekursiv aufzählbare formale System ist entweder widersprüchlich oder unvollständig." Einfaches Beispiel: kann der allmächtige Gott einen Stein so schwer machen, dass er ihn nicht aufheben kann? PS: Gödel hat mal einen mathematischen Beweis für die Existenz Gottes geführt. Man weiss nicht, was Gott davon hält. PPS: Das Pielmeiersche Korollar lautet: die Spezifikation eines komplexen technischen System ist entweder unvollständig oder unverständlich.

 Zusammen mit der Schuhfabrik entstand der Ort Bataville in Lothringen. Die Stadtplanung folgt dem Gartenstadt Prinzip: kleine Häuser, viel Grün, kurze Wege. Es gibt Mehrfamilienhäuser für die Arbeiter, Ein- und Zweifamilienhäuser für die leitenden Angestellten und eine recht bescheidene Direktoren Villa. Zur Gemeinde gehört ein Kindergarten und eine Schule, eine Kirche, ein kleines Einkaufzentrum, ein Sportplatz, und ein See zum Angeln und Baden. Nach der Schliessung der Fabrik zogen viele Arbeiter weg, mittlerweile sind die Häuser wieder alle bewohnt. 

 1932 baute Tomas Bata eine grosse Schuhfabrik mit Wohnungen und Häusern für die Arbeiter auf der grünen Wiese in der Nähe des Ortes Moussey (Lothringen). Als Vorlage diente seine moderne Fabrik in Zlin, Tschechien. Die Fabrik- und Wohngebäude sind im Bauhaus-Stil gebaut, Arbeit und Wohnen sind strikt getrennt. Das Ganze war eine autonome Gemeinde mit Schulen, Geschäfte, Kirche, Sportanlagen usw. Die Arbeisplätze waren begehrt: hoher Lohn (ca. 4 mal höher als bei der Eisenbahn), viele Sozialleistungen (niedrige Mieten, freies Essen in der Kantine) und eine schöne Umgebung. Unser lokaler Führer, ein pensionierter Bata-Arbeiter, erzählte mit glänzenden Augen von den goldenen Zeiten. Leider war Bata 2001 pleite.  In den Fabrikgebäuden haben sich Handwerker und kleine Unternehmen angesiedelt. Man versucht, Künstler und Kunsthandwerker anzusiedeln, eine Firma für Bühnentechnik ist bereits da. Mehr Infos:   https://de.wikipedia.org/wiki/Bataville